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6. Juni 2009 6 06 /06 /Juni /2009 20:31
Wie im allerersten Artikel dieses Blogs erwähnt, entsprang dieses Projekt nicht nur meiner Idee... Adaephon und ich wälzten einige Gedanken via ICQ als wir uns entschlossen, das hier aufzubauen.
Hier nun, nachdem er wieder etwas mehr Musse hat, sein erstes Review. Danke, Ada.

***

Nach einigen Kurzgeschichten und ihrem Debütroman „According to Crow“(2005) veröffentlichte Ekaterina Sedia 2007 ihr Buch „The Secret History of Moscow“. 2009 wurde es von der Hobbit Presse ins Deutsche Übersetzt.

Ekaterina ist gebürtige Moskauerin, heute lebt und arbeitet sie in New Jersey als Lehrerin für Botanik und Pflanzenkunde.


Das Äussere:

Wie nicht anders gewöhnt von der Hobbit Presse kommt das 326 Stein umfassende Buch in einem Hardcover Format daher. Der Umschlag zeigt eine aus Vögeln stilisierte Skyline Moskaus. Der Hintergrund bildet ein schattiertes Dunkelrot.


Handlung in Kürze:

Wir befinden uns im Moskau von heute. Immer mehr Menschen verschwinden ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Ist allein die moskauer Verbrecherszene und Mafia daran schuld oder gibt es einen anderen Grund? Kurioser Weise tauchen Vögelschwärme aus Pfützen auf und Eulen fliegen am hellen Tage durch die Stadt.

Dies ist die Welt von Galina, Jakov und Fjodor. Alle drei könnten nicht verschiedener sein. Galina ist eine vermeintlich geistig gestörte junge Frau, welche als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte arbeit. Jakov ist ein recht fauler Polizist und Fjodor ein Straßenkünstler. Sie alle haben nichts gemeinsam, bis Galinas schwangere Schwester Mascha in ihrem Bad verschwindet und nur das Baby mit einer Dohle im Zimmer ist. Fjodor wird der Fall zugeteilt die verschwundenen Personen zu finden. So finden Er und Mascha zusammen. Auf dem Weg durch die Stadt stoßen sie auf Jakov der ihnen helfen kann, der auch den Zusammenhang der Vermissten mit den Vögeln zu kennen scheint.

Gerade waren sie noch in der U-Bahn, auf einmal finden die Drei sich in einer Welt voller Fabel- und Märchenwesen wieder. Rusalki, Todesfeen, Baba Jaga und sogar Väterchen Forst geben sich hier die Hand. Was ist dies für eine Welt unter Moskau? Es beginnt die Suche nach der verschwunden Schwester. Nicht nur die Märchenfiguren helfen ihnen, sondern auch Personen aus anderer Zeit. Wie kann das alles möglich sein? Nach und nach stoßen sie auf Erklärungen, aber auch auf weitere Fragen. Das Schicksal beider Welten hängt von dem Erfolg der Drei ab.

 

Meinung

Nach Greg Keyes „Bunde der Alchimisten“ und Naomi Noviks „Feuerreiter seiner Majestät“ erscheint nun die russische Antwort auf den alternativen Geschichten Boom.

Wer dieser Sparte der Phantastik etwas abgewinnen kann, wird das Buch mögen. In dem modernen Moskau von heute wird durch phantastische Einwirkungen die fast vergessene russische Tradition eingebunden. Im Laufe der Erzählung durchqueren die drei Protagonisten nicht nur jene Welt unter dem bekannten Moskau, sondern sie reisen auch durch die Geschichte Russlands. So finden sie doch Unterstützung durch Tataren-Krieger, einer Dekabristen-Frau und anderen Personen die eigentlich nicht in die heutige Zeit gehören.

Natürlich gibt es aber auch bei diesem Buch einige Punkte die für mich negativ sind. Mir nicht ganz erschlossen hat sich, wie diejenigen Personen ausgewählt werden, die in der Unterwelt landen. Einmal sind es Flüchtlinge die Zuflucht gesucht haben, ein anderes Mal sind es Krieger die verflucht wurden in aller Ewigkeit in der Welt gefangen zu sein. Des Weiteren fand ich die Aufnahme der unbekannten Welt durch unsere Hauptakteure zu rapide. Wie würden wir denn reagieren, wenn wir in einer Welt voller Heinzelmännchen, gestiefelter Kater und Hexen aufschlagen würden? Zumindest doch verwirrt.


Fazit:

Alles in allem ist das Buch aber durchaus gelungen und bietet jenen die sich wagen es zu lesen ein unerwartetes Ende und Lesegenuss der höher als der Durchschnitt liegt. Für mich ein Titel den ich gerne in meiner Sammlung stehen habe.

Für Anhänger der Alternative-Fantasy ein Muss,  für alle anderen eine Empfehlung, wenn sie mal wieder über den Tellerrand schauen wollen.

 

Bewertung: 7,5 von 10 Dohlen

 

Adaephon

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